[globalisierung]

China greift erfolgreich den Chip-Markt an

[28-01-05 / sab] Im letzten Jahr war China bereits weltweit der drittgrößte Produzent für Chips. Analysten von IC Insight sehen die neue Großmacht im fernen Osten in diesem Jahr zur Nummer eins in diesem Markt aufsteigen. Der Chip-Absatz in China selbst wird dieses Jahr um elf Prozent wachsen, während der bisher führende, nordamerikanische Markt IC Insight zufolge um neun Prozent schrumpfen soll.

Bill McClean, leitender Analyst von IC Insight (zu den Kunden der Marktforscher zählen auch Chiphersteller wie Intel und Samsung), geht davon aus, daß TCL (Chinas größter Hersteller von Unterhaltungselektronik) und Alcatel, die kürzlich ihr Mobilfunkgeschäft zusammengeführt haben, zu einem wichtigen Chip-Käufer werden und die Nachfrage nach chinesischen Chips weiter anheizen werden.

Aufgrund des schwachen Wirtschaftswachstums in vielen Ländern wird der Halbleitermarkt weltweit jedoch voraussichtlich um zwei Prozent sinken. Wegen der starken Nachfrage in China selbst sehen alle dort produzierenden Hersteller, wie z.B. Infineon oder Semiconductor Manufacturing International (SMI), größter Chip-Auftragshersteller in China, einem sicheren Absatz entgegen. Das ehemals streng kommunistische Land bleibt weiterhin eine sichere Stütze der nach westlichen Regeln strukturierten Weltwirtschaft.

Sich als Firmenkunde auf einen Konzern wie SMI zu konzentrieren, könnte sich laut McClean durchaus lohnen, da dieser Hersteller „bei der Preispolitik für seine Produkte sehr aggressiv vorgeht“. Wie andere chinesische Hersteller auch kann SMI aufgrund der günstigen Kostenstrukturen mit aggressiven Preisen auftrumpfen. Den Konkurrenten dürfte es schwer fallen, diesem Druck auf Dauer standzuhalten.