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Microsoft wird immer offener – zwangsläufig

[22-9-04 / p57] Nun hat Microsoft auch den Quellcode von Office 2003 geöffnet und stellt ihn innerhalb des Government Security Program öffentlichen Verwaltungen zur Verfügung. Bestandteile dieses Programms sind bereits Windows 2000, Windows XP, Windows CE und Windows Server 2003. Regierungsstellen erhalten die Möglichkeit, direkt den Quellcode, Programmschnittstellen (APIs) und Kommunikationsprotokolle für ihre geplanten Einsatzzwecke zu überprüfen. Insbesondere die bekannten Sicherheitsprobleme von Microsoft-Software stehen dabei im Vordergrund. Microsoft reagiert mit der kontrollierten Office-Freigabe erneut auf die wachsende Beliebtheit von Linux und Open Office im öffentlichen Sektor. So hatte die Stadt München zunächst angekündigt, alle Arbeitsplätze auf Linux umzustellen; allerdings gibt es immer neue Unklarheiten darüber, wie ernsthaft dieses Projekt betrieben wird (siehe hierzu auch die am 24. September erscheinende neue Ausgabe von „project 57“). Neben weiteren Stadtverwaltungen – genannt werden zurzeit Paris, Wien oder Austin/Texas – interessieren sich die Regierungen von „emerging countries“ wie Brasilien oder China verstärkt für Linux. Beide Länder taktieren sehr geschickt zwischen den beiden Polen Microsoft und Linux und haben damit wiederholt große Zugeständnisse bei den Herstellern ausgehandelt.

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