[zukunftsmusik]

Videokonferenzen: Vorsicht Durchbruch!

[5-7-04 / p57] Schrecklich. Beinahe hätte man ihn wieder verpasst – den Durchbruch. Nein, nicht den von Utility- und Grid-Computing oder den von Virtualisierung oder was auch sonst immer an neuen Techniken so unterwegs ist. Besser: unterwegs sein soll. Nein, diesmal geht es um eine etablierte Technik, die schon so manchen Durchbruch verschlafen hat. British Telekom (BT) hat vom Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne entdecken lassen, dass die Video-Konferenz-Technik jetzt endlich bei deutschen Anwender-unternehmen die volle Akzeptanz genießt. 72 Prozent erkennen nun die Vorteile und nur 20 Prozent glauben noch, dass die Einführung solcher Systeme Schwierigkeiten machen würde. „Die Ergebnisse legen nahe, dass Video-to-the-Desktop-Konferenzen schon bald zu einer Mainstream-Anwendung in deutschen Unternehmen werden könnten.“ Und auch die seit vielen Jahren propagierten Vorteile – geringere Reise- und Meetingkosten sowie Zeitersparnis – lassen sich inzwischen von 44 beziehungsweise 37 Prozent der Befragten ohne größeres Zögern abfragen. Das könnte man auch ein beeindruckendes Resultat jahrelanger Marketinganstrengungen nennen. Und das muss einfach – zumindest im Prinzip – Budget-Verantwortliche überzeugen, die ja zu ungefähr 100 Prozent von nichts anderem als Kosten- und Zeitersparnis reden. Leider gibt es ein kleines Hindernis. Jeder Partygänger kennt das: Keiner will den Anfang machen und die Tanzfläche betreten. Dabei wäre alles da. Die Anbieter stehen in den Startlöchern – wo auch sonst –, und mit SIP und H.323 stehen mindesten zwei Video-Techniken zur Verfügung. Außerdem gibt es auch noch das Telefon, die E-Mail und die Post. Vielleicht liegt gerade hier die Barriere: Die Auswahl ist wieder einmal zu groß. Das war schon immer das Problem für den Durchbruch mancher an sich zukunftsträchtigen Technik. Von anderen Kleinigkeiten wie nicht gerade kleinen Investitionen, nur um irgendwann später sparen zu können, ganz zu schweigen.

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